Gespräche im Max-Lingner-Haus
Klaus Kühnel liest aus der Biographie der Innenarchitektin Liv Falkenberg-Liefrinck (1901-2006)
Die Holländerin Ida Liefrinck arbeitete nach ihrem Studium bei dem berühmten Architekten Oud, entwarf in seinem Auftrag Möbel für die Stuttgarter Weißenhofsiedlung, lernte dann in den Deutschen Werkstätten Hellerau das Tischlerhandwerk und befreundete sich mit dem Kommunisten Otto Falkenberg, der sie unter anderem auch mit Otto Rühle bekannt machte, dessen Ehefrau ihr einredete, Ida sei ein Name, den in Deutschland nur Hausmädchen tragen, weshalb sie sich hinfort Liv nannte.
Nach dem Krieg arbeitete Liv Falkenberg als Innenarchitektin, beispielsweise für die Leipziger Messe und richtete Häuser für Prominente ein, unter anderem für den Schriftsteller Friedrich Wolf. Auf ihre Initiative hin wurde Mart Stam zum Direktor der Kunsthochschule Weißensee berufen. Als das Schloss Niederschönhausen Amtssitz des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck wurde, schuf sie für ihn Gartenmöbel. Mit dem Gartenarchitekten Reinhold Lingner gemeinsam gestaltete sie eine Kaserne in Forst Zinna zur Verwaltungsakademie um und plante mit ihm einen Dachgarten für die Akademie der Künste. Einhundertdreijährig begann sie, Klaus Kühnel aus ihrem Leben und vor allem von ihrer Arbeit zu erzählen.
Max-Lingner-Stiftung e.V.