Dienstag, 16. April 2019, 10:00 bis 12:00, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin

Der entsiedelte Jude

Albert Speers Wohnungsmarktpolitik für den Berliner Hauptstadtbau

Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus

Stolpersteine vor dem Haus in der Schönhauser Allee 113

Im Nürnberger Prozess hatte Albert Speer geleugnet, an den Deportationen der Juden beteiligt gewesen zu sein. Susanne Willems hat in ihrem Buch "Der entsiedelte Jude" (1. Aufl. 2002,
2. Aufl. 2018) diesen Mythos zerlegt, indem sie die gesamte Systematik der Wohnungsräumungen und Deportationen entschlüsselt und die Interessen der Initiatoren des Verbrechens offengelegt hat: Ob es um Wohnungen, Grundstücke, Stein- und Rüstungsproduktion oder um Zwangsarbeit und KZ-Ausbau ging – die existenzzerstörende Politik gegen Berlins Juden war für Speer ab September 1938 nur eine Frage seines Vorteils im lukrativen Geschäft mit dem Berliner Hauptstadtbau. Als die letzten Wohnungsräumungen gegen Berliner Juden an deren Zwangsbeschäftigung in der Kriegsproduktion zu scheitern drohen, wird Speer auch Rüstungsminister – und fördert im September 1942 den Ausbau von Auschwitz-Birkenau zum Kombinat von Massenvernichtung und industrieller Sklavenarbeit.

Referentin: Dr. Susanne Willems (Historikerin, Gedenkort Fontanepromenade 15 e.V.)

Moderation: Christian Beyer

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Karl-Liebknecht-Haus
Kleine Alexanderstr. 28
10178 Berlin