Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Der Vortrag würdigt Leben und Werk der 1906 in St. Petersburg geborenen Architektin Ludmilla Herzenstein.
Als Kind russischer Emigranten kam sie 1917 nach Deutschland. Sie studierte ab 1926 an der TU Berlin-Charlottenburg Architektur und erwarb beim Bau der Siedlung "Onkel Toms Hütte" erste Praxiserfahrungen.
Ihre Auffassungen vom Bauen wurden maßgeblich durch Architekten wie Hans Hopp und Hans Scharoun geprägt. Letzterer stellte sie 1947 am Institut für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften ein.
Ludmilla Herzenstein veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur sozialen Wohnungsbaupolitik und engagierte sich für den von Scharoun geplanten Wiederaufbau des Bezirks Friedrichshain.
Sie ist Schöpferin der "Wohnzelle Friedrichshain", der im Stil des "Neuen Bauens" der zwanziger Jahre errichteten Laubenganghäuser in der damaligen Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee).
Ab 1952 arbeitete sie bauplanerisch im VEB Bauprojektierung Berlin, später als Leiterin der Stadtplanung Weißensee, mit Vorträgen an der dortigen Kunsthochschule. Zeitweilig war sie Vorstandsmitglied im Bund der Architekten (BDA).
Von 1964 bis zum Renteneintritt 1971 war Ludmilla Herzenstein Bezirksarchitektin in Berlin-Weißensee.
Referent: Dr. Norbert Podewin
Moderation: Elfriede Juch