DenkMalTour
Axel Springer mag heute der bekannteste "Pressezar" sein, doch er war keineswegs der einzige. Dort wo er sein "BILD"-Hochhaus bauen ließ, befand sich schon in den 1920er Jahren das Zeitungsviertel. Hier tobte der Meinungskampf, der die Weimarer Republik prägte. Wir suchen die wichtigsten Schauplätze auf, angefangen beim früheren Standort der "Vorwärts"-Zeitung der SPD, über die liberalen Verlagshäuser wie Ullstein bis hin zum Konzern von Alfred Hugenberg, dem „vergessenen Führer“ und Steigbügelhalter Hitlers.
Außerdem geht es natürlich um die Proteste 1968 vor dem Springer-Hochhaus. 10 Jahre später fand man heraus, dass es nicht Studierende waren, die die Molotowcocktails mitbrachten, sondern ein Angestellter des Verfassungsschutzes. Klar, dass man da endlich eine alternative Zeitung wollte und sich deshalb die "taz" gründete, die ihren Sitz schräg gegenüber hat. Ihr Konzept medialer Gegenmacht können wir kontrastieren mit der letzten Station: dem beachtlichen Imperium des Kommunisten und "roten Millionärs" Willi Münzenberg. Bis 1933 machte er mit der "Arbeiter Illustrierten Zeitung" vor, wie linker Journalismus auch intelligent und bewegend sein kann.
Stadtführung mit Win Windisch
Organisation: Michael Popp