Europa von links
Andreas Wehr beschreibt die Europäische Union als ein fragiles Bündnis. In ihm dominiert das Machtstreben der großen Mitgliedstaaten. Unter ihnen gibt ein erstarktes Deutschland den Ton an. Unter seiner Führung entwickelt sich ein wirtschaftlich starkes Kerneuropa, umgeben von einer schwachen Peripherie.
Der Band teilt die Geschichte der EU in drei Abschnitte: Die ersten Jahre waren geprägt von einem nur langsamen Voranschreiten der Integration, unterbrochen von langen Phasen der Stagnation. Mit dem Vertrag von Maastricht 1992 nahm die Integration an Fahrt auf.
Im Zuge des globalen Neoliberalismus wurde die EU zum wichtigsten europäischen Akteur bei der Durchsetzung von Marktöffnungen, Privatisierungen und Deregulierungen. Dies gipfelte in der Forderung, sie bis 2010 zum "wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum in der Welt" zu entwickeln.
Dieses Ziel wurde nicht erreicht. So ist denn die dritte Phase eine solche der Rückschläge. Zu ihr gehört auch die gegenwärtige Eurokrise, deren Ende ungewiss ist. (Quelle: PapyRossa Verlag)
Referent: Andreas Wehr, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke im Europäischen Parlament
Moderation: Janeta Mileva