Junge Panke

EINE WARTELISTENANMELDUNG IST MÖGLICH.

Der italienische Kommunist Antonio Gramsci (1891-1937) hat während seiner Inhaftierung durch die italienischen Faschisten seine Gedanken, Argumente und Analysen in den "Gefängnisheften" festgehalten. Darin reflektiert er seine Erfahrungen: als Aktivist, Journalist, Parteimitglied der Kommunistischen Partei Italiens, aber auch aus so verschiedenen Bereichen wie Erziehung, Popularkultur, Philosophie, politischer Praxis, Alltagsglauben...
Er entwickelte Begriffe und Analysen, die bis heute wichtige Bezugspunkte linker Kapitalismuskritik sind. Besonders berühmt, aber auch nicht einfach, ist sein Begriff der Hegemonie. Gramsci ging es mit der Perspektive auf Hegemonie vor allem um die Frage, warum es im Westeuropa der 1920er und 1930er Jahre keine Revolution gegeben hat. Warum waren alle möglichen Versuche linker Bewegungen gescheitert, warum haben die Faschisten sich durchsetzen können? Gramsci erklärt das mit der Dynamik bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft, ihrer Verankerung im Staat und in den alltäglichen Lebensweisen, aber auch in ihrer Fähigkeit, Widerstand und soziale Bewegungen zu integrieren. Selbst Krisen würden für eine Erneuerung der Herrschaft genutzt.
Mit Hilfe von ausgewählten Stellen aus seinen Gefängnisheften werden wir zentrale Begriffe seines politischen Denkens kennenlernen: Hegemonie, Staat, Zivilgesellschaft, Intellektuelle, Alltagsverstand.

Ein Wochenendseminar ist eine gute Möglichkeit, überhaupt mit Gramsci in Kontakt zu kommen. Wir möchten ein paar Orientierungspunkte liefern, die beim Einstieg in die Auseinandersetzung mit Gramsci helfen können.
Zu dem Seminar sind EinsteigerInnen ohne Vorkenntnisse genauso herzlich eingeladen wie Leute, die ihr Wissen zum Thema vertiefen und gemeinsam diskutieren möchten. Wir schicken euch nach Anmeldung einen Reader zu, ihr müsst aber nicht vor Seminarbeginn schon die Texte gelesen haben.

Teamer: Janek Niggemann und Jan Latza

Verbindliche Anmeldung bis zum 13.11.2013 erforderlich!