Vielfalt sozialistischen Denkens
Der Vortrag will mit Marx zwei Fragen verbinden: "Wie ist eine angemessene Kapitalismuskritik möglich?" und "Was ist Geld?". Marx, so die Idee, konnte die kapitalistische Gesellschaft kritisch darstellen, indem er durch die Entwicklung der Geldfunktionen zeigt, auf welche Weise diese Gesellschaft sich selbst zur Darstellung bringt.
Die Pointe dieser Selbstdarstellung liegt darin, dass die kapitalistische Ökonomie durch das Geld eine maßgebliche Werteinheit für sich in Anspruch nimmt. Die Waren werden durch diese Einheit nicht nur ver-mittelt, sondern im Vermitteln werden aus der Produktivkraft der Verwertung von Arbeit und Kapital diejenigen Wertgrößen er-mittelt, die für die weitere Verwertung maßgeblich sind. Auf diese Weise kommt das Verhältnis der kapitalistischen Gesellschaft objektiv zur Darstellung und die Gesellschaft wird gleichsam sich selbst angemessen, kurz sie wird maßgeblich für: sich selbst.
Die Buchvorstellung soll zeigen, dass das Geld zwar für die Kapitalismuskritik entscheidend ist. Aber das Geld ist nicht, wie etwa in den verschiedenen Marx-Lesarten und in der Kritischen Theorie üblich, über den Warentausch und die Tauschmittelfunktion zu entwickeln, sondern über seine Maßfunktion. Entsprechend muss seine Kapitalform wie ein überindividueller, gesamtgesellschaftlicher Messprozess auseinandergelegt werden.
Referent: Dr. Frank Engster, hat in Göttingen studiert und in Berlin zum Vortragsthema promoviert. Seine Dissertation mit dem Titel "Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der Identität der Zeit" umfasst 790 Seiten und erschien kürzlich im Neofelis Verlag
Moderation: Dr. Ute Kalbitzer
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Buchladen Schwankende Weltkugel und dem Neofelis Verlag.