Kulturdebatte im Salon
Die Pressefotografie in der SBZ und DDR hat nicht nur propagandistische Bilder hervorgebracht. Gerade in den Nachkriegsjahren prägten die Fotografen mit realistischen Bildreportagen aus Gesellschaft und Alltag nachhaltig das Gesicht der Illustrierten. Texte waren eher marginal. In den 1950er und 1960er Jahren drehte sich das Verhältnis dann um. Die Fotografen sollten lediglich die im Text bejubelten „Erfolge beim Aufbau des Sozialismus“ bebildern. Erst nach 1970 konnte die Fotografie dann - Schritt für Schritt - ihren angestammten Platz in den illustrierten Wochenblättern der DDR zurückerobern. Selbstbestimmt war sie jedoch nie.
Der Vortrag dokumentiert diese Entwicklung anhand zahlreicher Beispiele aus der NBI. Die beliebte „Neue Berliner Illustrierten“ erschien von 1945 bis 1991 wöchentlich in einer Auflage von bis zu 726.000 Exemplaren.
Referent: Prof. Dr. Bernd Lindner (geboren 1952, ist Kultursoziologe und Historiker, Ausstellungskurator am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, Lehre an der Universität Karlsruhe)
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Kulturinitiave '89 und unterstützt durch Rohnstock Biographien.