Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Wer kennt noch Otto Grotewohl, den ersten Ministerpräsidenten der DDR? Geboren als Arbeiterkind in Braunschweig vor 120 Jahren, am 11. März 1894, hat Grotewohl das Buchdruckerhandwerk erlernt. 1914 wurde er Mitglied der SPD. 1920 im Landtag des Freistaates Braunschweig und sodann als Minister für Volksbildung trat er für die Abschaffung des Schulgelds und die Trennung von Kirche und Staat im Schulwesen ein. Ab 1925 im Deutschen Reichstag forderte er mehr Leistungen für die Sozial- und Jugendpolitik und lehnte den Bau des Panzerkreuzers A ab. Während der Nazizeit zwei Mal inhaftiert, begann im Mai 1945 sein "zweites" politisches Leben. Am 17. Juni 1945 begründete Grotewohl den Aufruf der SPD über den Aufbau einer antifaschistisch-demokratischen parlamentarischen Republik. Im Osten Deutschlands fand sein Handeln viel Anerkennung, im Westen wurde er mit Verleumdungen überschüttet. Warum?
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Triebel (Historiker und Autor)
Moderation: Christian Beyer