Literatur und Gesellschaft
"Es geht in den Krieg wie die Ente ins Wasser..." So beschrieb eine deutsche Diplomatengattin in London, was sie im August 1914 sah und hörte: wie nicht nur in Deutschland die Begeisterung über einen Anlass zum Krieg und die Überzeugung, ein solcher Krieg sei von nationalem Vorteil und gewinnbar, Überhand nahm eine Kriegslüsternheit, die uns heute schier unbegreiflich ist.
Die vom Referenten herausgegebene Anthologie "Mobilmachung 1914[1]" (Reclam, 2014) unternimmt es, den oft beschworenen "Geist von 1914" in seinen höchst unterschiedlichen Ausprägungsformen, die "Augusterlebnisse", zu rekonstruieren, die seelische Atmosphäre zu Beginn und die brutale Ernüchterung, die folgte, aus autobiographischen Texten und literarischen Selbstzeugnissen zu charakterisieren.
Referent: Prof. Dr. Matthias Steinbach (Technische Universität Braunschweig, Historisches Seminar)
Moderation: Dr. Alexander Amberger