Politik im Gespräch
Jochen Meurers, geb. 1948, studierte an der Fachhochschule Frankfurt /Main und arbeitete in den 80er Jahren u.a. als Straßensozialarbeiter in Frankfurt. 1989/1990 gründete er zusammen mit anderen den Verein LOBBY für Wohnsitzlose und Arme, dessen Vorstandsvorsitzender er bis Ende 2002 war. Meurers wirkte an der Realisierung von Dokumentarfilmen zum Thema Armut und Obdachlosigkeit mit, war Herausgeber und Autor der Zeitschrift Lobster, ist Mitherausgeber und Mitautor der Schriftenreihe des Jakobinerclubs Frankfurt und Preisträger des Förderpreises des Deutschen Bundestages Demokratie leben, überreicht am 24.11.1997.
Nun legt er eine politische Autobiographie vor, in der er die Entwicklung hin zum Jakobiner, auch auf persönlicher Ebene, darstellt. Er wagt einen anderen Blick auf die Entwicklung der sogenannten 68er, in dem er an seinem eigenen Beispiel deutlich macht, dass die privaten Ereignisse politische Ereignisse sind. Jochen Meurers erzählt, wie er dazu kam, eine Organisation wie die LOBBY zu gründen. Er zeigt auf, dass die Ideen der LOBBY politisch offensichtlich so gefährlich gewesen sind, dass sie nur mit der Zerstörung der Existenzgrundlage des Gründers zu bekämpfen waren.
Meurers macht damit der Generation seiner Kinder Mut, sich für Bürgerrechte aller einzusetzen, seien sie nun Penthouse- oder Parkbankbewohner, auch wenn das mit Schwierigkeiten verbunden ist.
Referent: Jochen Meurers
Moderation: Dr. Diether Dehm