Geschichte
Die wilden Streiks der 1970er Jahre kristallisierten nicht nur die kämpferischen Momente der Migrant_innen, sondern auch einen Umbruch der fordistischen Gesellschaft. Wohin verschwand die vermeintlich multinationale Arbeiterklasse nach diesen Streiks? Fand eine kollektive organisierte Flucht aus der Fabrik statt? Entstand eine neue Klassenzusammensetzung?
Der Vortrag untersucht das Intervall zwischen Fordismus und Post-Fordismus aus der Perspektive der Migration am Beispiel der Flucht der migrantischen Arbeiter_innen aus der Fabrik in die Selbständigkeit. Dabei wird die Flucht nicht wie gewöhnlich als eine Notlösung aus der Arbeitslosigkeit, sondern als kreative Kraft innerhalb des umkämpften Terrains des Begehrens für soziale Transformation in den 70er und 80er in West-Berlin diskutiert.
Referentin: Duygu Gürsel
Moderation: Dr. Stefan Bollinger