Rendezvous
Ja, es gab sie schon damals: Selbständige, couragierte Frauen, unterwegs auf Weltreisen und Entdeckerfahrten, sich selbstbewusst den herrschenden Konventionen und Vorurteilen widersetzend.
Viele von ihnen haben Wesentliches zur Geografie, Biologie, Ethnologie und Kultur beigetragen. Eine der ersten war Maria Sibylla Merian, die schon 1699 mit ihrer Tochter nach Surinam reiste, um die Tier- und Pflanzenwelt der Tropen zu erforschen. Sie war das Vorbild für künftige Weltreisende, die sich der Vormundschaft des Vaters oder Gatten entzogen.
Ihre Lebensgeschichten nötigen Respekt ab und versetzen uns Nachgeborene in Bewunderung und Zuneigung.
In "Mit Kompass und Korsett" werden von den Autorinnen Bärbel Arenz und Gisela Lipsky sechzehn Weltenbummlerinnen aus drei Jahrhunderten sachkundig und liebevoll porträtiert.
Da ist die Wienerin Ida Pfeiffer, die es ans Ende der Welt nach Borneo verschlagen hat. Die Amerikanerin May Sheldon erkundete Afrika. Daisy Bates verließ Irland, um im fernen Australien zur Hüterin der Aborigines zu werden. Elise Christiani war mit ihrem Violincello unterwegs von Paris über Berlin nach St. Petersburg bis ins sibirische Jakutsk. Als Philosophin und Opernsängerin machte sich Alexandra David-Néel einen Namen. Sie war fasziniert vom indischen Subkontinent, sie, deren Leben ein Jahrhundert umspannte.
Referentin: Marlene Vesper
Moderation: Gerti Barck