Junge Panke
Vor zehn Jahren erschien Holm Friebes und Sascha Lobos Buch "Wir nennen es Arbeit. Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung". Eine neue urbane Klasse trat auf den Plan: Die digitale Bohème; kreativ, mobil und unkonventionell schickte sie sich an, neue Technologien endlich selbstbestimmt zu nutzen und Arbeit für sich neu zu definieren.
Und zehn Jahre später? Die Festanstellung wird zum Auslaufmodell, der Typus des Freelancers ist im Mainstream der Arbeitskultur angekommen. Immer mehr Menschen werden zu Unternehmern des eigenen Selbst, die von früh bis spät an Jobs, Projekten und ihrer Biografie arbeiten.
Aber hat das zu mehr Selbstbestimmung, Freiheit, weniger Leistungsdruck, gar einer offeneren Gesellschaft geführt? Eher nicht.
Timo Daum, Autor der Artikel-Serie Understanding Digital Capitalism[1] meint, das Kapital war mal wieder schlauer und hat hinter unserem Rücken ein neues Subjektivitätsmodell installiert/generiert, das wunderbar zum Digitalen Kapitalismus passt...
In der Berliner Gazette hat der Autor zum zehnjährigen Jubiläum des Buches "Wir nennen es Arbeit" von Holm Friebe und Sascha Lobo eine Bilanz gezogen[2].
Referent: Timo Daum (Hochschullehrer in den Bereichen Online, Medien und Digitale Ökonomie)
Moderation: Fabian Kunow