Philosophische Gespräche
Die Französische Revolution besaß für Georg Wilhelm Friedrich Hegel zeitlebens große Bedeutung. Jahr für Jahr feierte er das Jubiläum der Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789. In der Revolution, so Hegel, habe sich der Mensch auf den Kopf, d. i. auf den Gedanken [ge]stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut. Doch trieb den Philosophen auch die Frage um, wie diese Verobjektivierung menschlicher Freiheit in welthistorischem Maßstab, der herrliche[...] Sonnenaufgang, schon kurze Zeit später in eine blutige Schreckensherrschaft, den terreur, umschlagen konnte.
Hegel macht es sich diesbezüglich nicht etwa leicht, indem er Revolution und Terror entweder abstrakt gegenüberstellt oder sie einfach in eins fallen lässt. Vielmehr entwickelt er eine Theorie der Revolution, mit dem Ziel, die Aufklärung über sich selbst aufzuklären. Dieser Theorie will sich der Vortrag widmen.
Referent: Dr. phil. Nils Baratella (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Zentrum / Institut für Philosophie der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg)