Vielfalt sozialistischen Denkens
Peter Maslowski kommt als Schüler zum Spartakusbund und schließt sich später der KPD an. In der KPD übt Maslowski verschiedene Funktionen aus, u.a. vertritt er die Partei zweimal kurz im Reichstag. Vor allem wirkt Maslowski als der Experte für die "Religionsfrage".
1933 taucht Maslowski in Berlin unter und flieht zunächst nach Polen, von wo aus er über Prag nach Frankreich emigriert. Der enge Vertraute Willi Münzenbergs verlässt mit diesem die KP und zählt zu den Mitbegründern der Gruppe "Freunde der sozialistischen Einheit", in der sich KP-Dissidenten sammeln. 1939 zunächst interniert, gelingt es Maslowski den Krieg als untergetauchter Illegaler in Südfrankreich zu überstehen. Nach 1945 lebt Maslowski in Bayern, wo er als Herausgeber und Chefredakteur der Neuen Presse Coburg tätig ist.
Zeitlebens engagiert sich Maslowski für die konsequente Trennung von Kirche und Staat. In dem Vortrag sollen Leben und Werk Peter Maslowskis, der in der KPD-Geschichtsschreibung der DDR weitgehend ungenannt bleibt, vorgestellt werden.
Referent: Prof. Christoph Kopke (Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Unter dem Titel Peter Maslowski. Klerikalismus und Proletariat. Zur Religionsfrage und andere frühe Schriften gab er 2003 zentrale Texte Maslowskis aus der Zeit der Weimarer Republik neu heraus.)
Moderation: Dr. Frank Engster