Marx200
Für das Verhältnis von Marxismus und Anarchismus ist das Bild "feindlicher Brüder" typisch. Es markiert Abgrenzung wie Nähe, Verwandtschaft und Konflikt. Marx galt der Anarchismus als "Kinderkrankheit" der Arbeiterbewegung. Die Auseinandersetzung damit diente ihm der theoretischen und politischen Selbstverständigung. Ebenso setzten sich Anarchisten immer wieder mit Marx auseinander und verteidigten dessen Werk gegen den Marxismus. Die Kontroverse ist aktuell und erhält durch Ansätze wie den der Commons-Bewegung neue Impulse.
An dem Abend gehen wir dem historischen Verhältnis von Marxismus und Anarchismus nach, um dann nach aktuellen Perspektiven zu fragen: Was ist aus dem Verhältnis der "feindlichen Brüder" zu lernen? Kommen marxistische und anarchistische Linke (wieder) zusammen oder trennen sie sich weiterhin an den alten und/oder neuen Konfliktlinien?
Diskussion mit: Philippe Kellermann (Herausgeber von "Ne znam Zeitschrift für Anarchismusforschung") und Dr. Ulrich Busch (Redakteur der "Berliner Debatte Initial")
Moderation: Dr. Frank Engster
Eine Kooperationsveranstaltung von Helle Panke e.V. und Berliner Debatte Initial.
Zu den Referenten:
Philippe Kellermann,
geb. 1980, Autor und Herausgeber, u. a. "Marxistische Geschichtslosigkeit" (Edition AV 2011), "Begegnungen feindlicher Brüder" (Unrast 2011ff.), "Anarchismus und russische Revolution" (Dietz 2017), Editor klassischer Schriften des Anarchismus (u. a. von Bakunin, Malatesta, Mühsam) und des Journals "Ne znam Zeitschrift für Anarchismusforschung"
Dr. habil. Ulrich Busch
geb. 1951, Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin und Redakteur der Zeitschrift "Berliner Debatte Initial", Herausgeber und Autor mehrerer Bücher zur Geld- und Finanztheorie und Wirtschaftspolitik sowie zahlreicher Aufsätze zu ökonomischen Themen.
Im Vorfeld hatte die Tageszeitung Neues Deutschland die Veranstaltung angekündigt.