Richtige Literatur im Falschen
Die Vokabel "Populismus" ist in aller Munde. Gemeinhin besitzt dieser Begriff einen negativen Beigeschmack, zumal er heute meist mit völkischem Unterton daherkommt. So erfolgreich die politische Rechte momentan Stammtischparolen für ihre Zwecke einzusetzen versteht, so ratlos zeigt sich bislang die Mehrheitsgesellschaft gegenüber dieser Strategie der Vereinfachung politischer und gesellschaftlicher Sachverhalte. Wäre es daher Zeit für einen Populismus von links, um die maßgeblichen Themen der Zeit auf eine fassliche Weise zu erklären, Begriffe wie Volk und Heimat umzudeuten oder auszuhebeln und damit die scheinbare Diskurshoheit der Rechten zu durchbrechen? Und was bedeutet das für die Literatur? Könnte auch Literatur als probates Instrument der massenhaften Aufklärung dienen, indem sie ihren ästhetischen Anspruch im Zweifelsfall senkt und ebenso verständlich wie unterhaltend die zentralen politischen Kernbotschaften unters Volk bringt? Oder verriete sie damit ihre Integrität?
Nach einem Eingangsstatement des Dramaturgen und Publizisten Bernd Stegemann, einem der Mitverfasser der Konzeption von Sahra Wagenknechts Idee einer linken "Sammlungsbewegung", werden zunächst die Autorinnen und Autoren Dückers, Röggla, Solty und Zelik über Stegemanns Thesen diskutieren, danach werden Stegemann selbst wie auch das Publikum in die Diskussion mit eingebunden.
Enno Stahl im Gespräch mit Bernd Stegemann (Input-Vortrag), Tanja Dückers, Kathrin Röggla, Ingar Solty und Raul Zelik
Eine Veranstaltung im Rahmen des Netzwerks "Richtige Literatur im Falschen" und in Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus. Die vier Statements von Tanja Dückers, Kathrin Röggla, Ingar Solty und Raul Zelik erscheinen im Vorfeld der Veranstaltung als Vorabdruck in der taz. Die taz ist Medienpartner der Veranstaltung.