Junge Panke
Der jährlich stattfindende Super Bowl, das Finale der US-amerikanischen Football-Saison, ist eines der größten Sportereignisse der Welt und für viele US-Amerikaner ein Nationalfeiertag. Oft ist das grandiose Spektakel die meistgeschaute Fernsehsendung des Jahres. Große Männer, ausgerüstet mit modernster Panzerung, bekriegen sich über drei Stunden um 100 Meter Boden, oft mit mehreren schweren Verletzungen pro Spiel, umringt von 100.000 schreienden Zuschauern, Licht- und Laser-Shows und greller Werbung so weit das Auge reicht.
American Football ist keine Sportart wie jede andere, sondern körperlich äußerst brutal, und sie verursacht bei den meisten Profi-Spielern lebenslange schwere Schäden. Sie ist auch kostspielig: Viele Familien der mehr als eine Million Kinder, die in den USA Football spielen, investieren tausende Dollar pro Jahr in die notwendige Ausrüstung.
Und trotzdem bleibt American Football die populärste Sportart des Landes. Vor allem im ländlichen Raum und in kleineren Städten durchdringt er die Alltagskultur und strukturiert die Wochenendabläufe für sechs Monate im Jahr. Unser Referent, der seine Jugend in genau einer solchen Kleinstadt verbrachte, wird ein paar Gedanken über die Einbettung und Funktion des Footballs in der heutigen US-amerikanischen Gesellschaft skizzieren und erklären, warum er trotz alledem Football bis heute gern schaut.
Referent: Loren Balhorn (Redakteur Ada-Mag/Jacobin Magazin)
In Kooperation mit dem Ada-Mag.