Philosophische Gespräche
Das Werk des lange vergessenen Kritikers und Autors Carl Einstein (1885–1940) ist geprägt von Versuchen, eine theoretische Fundierung zu formulieren, die gleichermaßen künstlerischer und politischer Praxis gelten könnte. Für Einstein erscheint insbesondere nach den revolutionären Ereignissen 1917/18 die historische Vermitteltheit von Kunst und Ästhetik als Ausgangspunkt, um das Verhältnis von Revolution zu historischer Zeit wie zu künstlerischer Tradition und Kunstgeschichte zu befragen; aber auch, um Überlegungen anzustellen, wie eine Kunst auszusehen hätte, die nicht nur als Antizipation, sondern als Analogon oder gar Medium gesellschaftlicher Emanzipation gelten könnte. Der Vortrag will in das Werk Einsteins einführen, einige zentrale Aspekte seiner Kunsttheorie diskutieren sowie nach dem Unabgegoltenen seines Entwurfs fragen.
Referent: Dr. phil. Patrick Hohlweck studierte deutsche Philologie, Philosophie, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln und Amsterdam. Er ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin, 2018 erschien sein Buch "'Verwandlung in Blatt'. Carl Einsteins formaler Realismus".
Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. in Kooperation mit dem Institut für Sozialtheorie Bochum e.V.