Kultur und Politik
Joris Ivens (1898-1989) war der wohl bedeutendste Filmemacher der Niederlande im 20. Jahrhundert, der ab 1928 regelmäßig Dokumentarfilme, oft mit experimentellem Charakter drehte. Er liebte die Technik und das Experiment, und kam als Filmemacher in viele Länder und dabei viele Krisengebiete. Die sozialen Benachteiligungen, die er kennenlernte, die Kriege, die er erleben musste, ließen ihn zum Kommunisten werden. Er arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem in den volksdemokratischen und sozialistischen Ländern, ab 1951 in der DDR, wo er für die DEFA als Regisseur, Autor und künstlerischer Leiter mehrere Filme realisierte, auch seinen einzigen Spielfilm. Zum Bruch kam es, als Ivens sich zur Politik der Volksrepublik Chinas bekannte und hier auch eine Zeitlang lebte und arbeitete. Erst in den achtziger Jahren kam es zu einer Verständigung zwischen Ivens und der DDR, wo ihm das Leipziger Filmfestival eine Retrospektive widmete.
Mit: Frank-Burghard Habel und Mario Keßler
Am Abend zeigen wir den Filmklassiker "Regen" (Regie: Joris Ivens, 1929, 12 Minuten) und den DEFA-Dokumentarfilm "Joris Ivens - Er filmte auf 5 Kontinenten" (Regie: Joachim Hadaschik, 1963, 23 Minuten).