Linke in Lateinamerika
Mit dem Wahlsieg Hugos Chávez´ wurde 1998 eine Periode linker Entwicklungen in Lateinamerika eingeleitet. Rechte, konservative Kräfte wurden in Lateinamerika in den Jahren danach an den Rand der Entwicklung gedrängt.
Die Auseinandersetzung zwischen rechten und progressiven Kräften, die historisch betrachtet latent vorhanden ist, ist auf dem lateinamerikanischen Kontinent in eine neue Phase eingetreten. Gestützt auf die Überbleibsel der kolonialen Vergangenheit, rückwärtsgewandter fundamentalistischer religiöser Kräfte und einem progressiv verbrämten Neoliberalismus, haben rechte Kräfte Aufschwung bekommen und institutionelle Positionen zurückerobert. Mit der Wahl Mauricio Macris (2015) zum Präsidenten Argentiniens und der Amtsenthebung Dilma Rousseffs (August 2016) in Brasilien wurde eine Periode progressiver Entwicklungen in Lateinamerika beendet, die mit der Wahl Jair Bolsonaros (2018) in Brasilien ihren aktuellen Höhepunkt der Rechtsentwicklung in Lateinamerika erreichte.
Referent: Achim Wahl (Lateinamerikanist, ehem. Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Brasilien)
Moderation: Prof. Klaus Steinitz