Konferenz
Im März 1920 schlägt die Konterrevolution zurück. Militärs, Ministerialbürokraten, im Hintergrund Männer des Großkapitals, wollen mit Novemberrevolution, Weimarer Republik, Demokratie und den Linken abrechnen. Aber sie stoßen auf Widerstand. Nicht die Regierung und ihr bewaffneter Arm, die Reichswehr, bieten dem reaktionären Treiben eine Abwehrschlacht. Es sind die einfachen Arbeiter, organisiert und unorganisiert, die Arbeiterorganisationen, die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften. Generalstreik! Ein historischer Kontrapunkt eines erfolgreichen gemeinsamen Kampfes der Arbeiterparteien, aber auch demokratischer Kräfte gegen die faschistische Reaktion. Der Putsch bricht zusammen. Die Anführer flüchten. Aber die reaktionären Militärs werden wieder gebraucht, denn Arbeiter mit der Waffen in der Hand bedrohen nicht nur Putschisten, sondern die gegebene, ach so demokratische Ordnung.
Hier geht es um die Komplexität dieser Vorgänge, die Schwierigkeit und die Möglichkeit des zeitweiligen Zusammenwirkens dieser Kräfte, aber auch die trotz des Erfolges fest verwurzelten antikommunistischen, faschistischen, generell reaktionären Positionen und Handlungen (auch gegen die Verteidiger der Republik) in den Machtorganen der Weimarer Republik.
Es referieren:
- Dr. Stefan Bollinger (Berlin): Faschismus und Reaktion sind aufhaltbar
- Dr. Ronald Friedmann (Berlin): Gegen Kapp, Lüttwitz und Co.! Und für eine neue Revolution?
- Mario Hesselbarth (Jena): Zum Generalstreik gegen den Kapp-Putsch in Thüringen
- Dr. Mirjam Sachse (Kassel): Frauen gegen den Putsch
- Holger Heith (Bochum): Kapp-Putsch, Rote Ruhrarmee und ihre erinnerungspolitischen Nachwirkungen in Weimarer Republik, DDR und BRD
- Dr. Gerhard Weiß (Hamburg): 1920: Generalstreik und bewaffneter Kampf als Gegenbewegung für Republik, Demokratisierung und Sozialismus
- Moderation: Anke Geißler-Grünberg