Vielfalt sozialistischen Denkens
1932 saß Joseph Bilé im Zug auf dem Weg zur Kaderschulung nach Moskau. Kurz zuvor warb er auf einer Veranstaltung der Roten Hilfe in Berlin für den Zusammenschluss weißer und Schwarzer Proletarier. Laut Überwachungsprotokoll der Polizei schloss er mit den Worten: "Proletarier aller Länder vereinigt euch." Er war Schwarz, er war Kommunist - und er war einer von vielen. Denn insbesondere in den 1920er Jahren kam es zu einer Konjunktur Schwarzer Selbstorganisierungen. Sie forderten Selbständigkeit und die rechtliche Gleichstellung der Menschen in den Kolonien, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, die Freiheit für gewerkschaftliche Organisierung, Arbeitslosenräte, den Acht-Stunden-Tag und vieles mehr.
Bafta Sarbo, Laura Frey und Vincent Bababoutilabo setzen die Geschichte Schwarzer Selbstorganisierung in den 20er Jahren aus künstlerischer, historischer und sozialwissenschaftlicher Perspektiven in Verbindung mit heutigen Kämpfen gegen Rassismus und Ausbeutung.
Bafta Sarbo studiert Sozialwissenschaften, arbeitet zu dem Verhältnis von Marxismus und Antirassismus und ist als Vorstand der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.) aktiv.
Laura Frey ist Historikerin, die zu Staatsbürgerschaft, Kolonialismus und der Frauenbewegung im 19. und 20. Jahrhundert forscht.
Vincent Bababoutilabo ist ein in Berlin und Leipzig lebender Musiker, Autor und Aktivist an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik. Vincent ist Teil der Kampagne ihr „seid keine Sicherheit!“
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Afrika-Haus Berlin.
An dem Abend gilt die 3-G-Regel, bitte behaltet auch am Platz die Maske auf.