Philosophische Gespräche
In seinem Buch Nichtidentität und Unbegrifflichkeit. Philosophische Sprachkritik nach Adorno und Blumenberg entfaltet Sebastian Tränkle das Programm einer materialistischen Sprachkritik. Es schließt einerseits an Theodor W. Adornos Ideologiekritik an. Mit ihr lassen sich Sprachformen als Ausdruck ideologischer Denkformen und gesellschaftlicher Praxisformen verstehen. Andererseits knüpft dieses Programm an Hans Blumenbergs Metaphorologie an, ein historisch-kritisches Verfahren, das die Analyse von Metaphern in der philosophischen und politischen Sprache ermöglicht. Christian Voller und Falko Schmieder werden das Buch kritisch kommentieren und seine philosophischen und gesellschaftstheoretischen Implikationen mit dem Autor diskutieren. Dabei wird es u.a. um die Kritik an Begriffen, die ambivalente Funktion von Rhetorik und um Sprachkrisen als Indizes gesellschaftlicher Krisentendenzen gehen.
Sebastian Tränkle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Sein Buch Nichtidentität und Unbegrifflichkeit. Philosophische Sprachkritik nach Adorno und Blumenberg ist 2022 beim Frankfurter Klostermann Verlag erschienen. 2021 hat er gemeinsam mit Anne Eusterschulte einen Kommentarband zu Adornos Ästhetischer Theorie herausgegeben (in der Reihe »Klassiker Auslegen« bei De Gruyter Berlin). Publizistische Arbeiten sind u.a. in Jungle World, FAZ und dem Tagesspiegel erschienen.
Christian Voller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien am Lehrstuhl für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg; von ihm erschien jüngst das Buch In der Dämmerung. Studien zur Vor- und Frühgeschichte der Kritischen Theorie, Matthes & Seitz Berlin 2022.
Dr. Falko Schmieder ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin; Veröffentlichung u.a.: Begriffsgeschichte und historische Semantik. Ein kritisches Kompendium, Suhrkamp Berlin 2019.