Dienstag, 28. November 2023, 19:00 bis 21:00, Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Geschäftsmodell Vonovia: Kritik, Krise, Gegenstrategien

Linke Metropolenpolitik

Mit Erhöhung der Betriebskosten Aktionäre erfreuen?

Es ist erst zweieinhalb Jahre her, wirkt aber bereits wie aus einer anderen Zeit: Am 25. Mai 2021 saß der Vonovia-Boss Ralf Buch im Roten Rathaus auf einem Podium neben dem damaligen Regierenden Bürgermeister Michael Müller sowie dem Finanzsenator Matthias Kollatz. Dabei wurde verkündet, dass das Immobilienunternehmen mit einem Bestand von 400.000 Wohnungen – der größte Bestand dieser Branche – die 150.000 Wohnungen seines größten Konkurrenten, der Deutsche Wohnen AG, kaufen will und damit die Deutsche Wohnen AG schlucken wird. Um sich in der Berliner Öffentlichkeit gut darzustellen, verkündete Ralf Buch einen „Neuanfang“ von Vonovias Wohnungspolitik in der Hauptstadt: Sie wollen bauen und die Mieten deckeln. So sollte der Kritik an Vermietern wie der Deutsche Wohnen AG der Wind aus den Segel genommen werden.

Wenige Monate später sprach sich beim Berliner Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ eine deutliche Mehrheit der Wähler_innen für die Enteignung von Immobilienkonzernen wie Vonovia aus. Der PR-Show im Mai glaubten viele Berlinerinnen und Berliner einfach nicht mehr. Zu schlecht waren die eigenen Erfahrungen mit dem Berliner Mietmarkt und Unternehmen wie Deutsche Wohnen AG und Vonovia.

Verschiedene Gründe haben zwischen dem Spätsommer 2021 und heute das Geschäftsmodell der Vonovia erschüttert. Seit dem Vonovia-Börsenhoch im August 2021 ging es für deren Aktie, wenn auch mit Kursschwankungen, stetig bergab. Sie ist Ende Oktober 2023 nur noch ein Drittel des Kurses vom August 2021 wert. Vonovia „verschiebt“ bundesweit den Bau von 60.000 Wohnungen. Davon sind auch Bauvorhaben in Berlin betroffen. Erste Mieten sollen nun über die selbstverpflichteten Deckelwerte erhört werden, wie die Presse berichtet. Zudem versucht Vonovia wohl, die Renditeerwartungen ihrer Aktionäre über die Betriebskosten von Mietern zu decken.

Das Geschäftsmodell der Vonovia steckt nach Jahren des Booms auf Kosten der Mieterschaft in der Krise. Über diese ökonomische Talfahrt der Vonovia klärt uns Knut Unger auf. Er beschäftigt sich als Sprecher des MieterInnenvereins Witten intensiv mit dem Geschäftsgebaren der Vonovia.

Er hat u. a. das Standpunktepapier "Vonovia & Co.: Die Party ist vorbei - Zur aktuellen Krise der finanzialisierten Wohnungswirtschaft" verfasst.

 

Die Veranstaltung moderiert Aleksandar Perovic von der Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen. Vonovia ist Enteignungskandidat.

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin