Philosophische Gespräche
Dass Theodor W. Adorno ein wichtiger Vertreter der (materialistischen) Philosophie ist, würde wohl kaum jemand bestreiten. Trotzdem spielt der als "Klassiker" desinfizierte, philosophiegeschichtlich eingemottete Adorno in der theoretischen Debatte unserer Gegenwart kaum eine Rolle. Dem Ungleichgewicht von Adornos kritischer Relevanz und seiner tatsächlichen Bedeutung versucht dieser Vortrag durch eine aneignende Deutung zu begegnen. Die These lautet, dass man die negative Dialektik in Erkenntnispraxis verwandeln muss, wenn man dem Postfordismus begegnen möchte.
Referent: Dr. Haziran Zeller war Assistent bei Konrad Ott am Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er arbeitete als Postdoc im DFG-Projekt »Sittlichkeit und Nachhaltigkeit in einer Postwachstumsgesellschaft« und verteidigte 2021 seine Dissertation an der Technischen Universität Berlin. 2024 erschien seine Dissertation Negative Dialektik und Erkenntnispraxis. Neben seinen akademischen Texten schreibt er auch für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, den »Freitag« und die »Welt«.
Moderation: Dr. Falko Schmieder