Literatur und Gesellschaft
Der Schriftsteller Michail Sebastian hält in seinen Tagebüchern präzise die politischen Verhältnisse der 1930er und 1940er Jahre in Rumänien fest. Als Literaturkritiker, Autor und Übersetzer in der KünstlerInnenszene von Bukarest erlebt er die Zuspitzung der antisemitischen Propaganda und den Terror der faschistischen »Eisernen Garde«. Einige seiner engen Freund*innen werden zu überzeugten Anhänger*innen des Faschismus. Mihail Sebastian beschreibt die sich steigernden antisemitischen Maßnahmen der Regierung des Marschalls Antonescu minutiös, von der Erhöhung der Mieten für Jüdinnen und Juden und der Beschlagnahme seiner geliebten Ski und des Radiogeräts, bis zu den Razzien und Deportationen. Die Tagebücher bieten einen Blick in den Alltag aus Diskriminierung und Furcht, aber auch in Momente der Hoffnung und literarischer Leidenschaft.
Mit Robert Stadlober und Thomas Ebermann
Robert Stadlober spricht, liest und inszeniert die Tagebücher Mihail Sebastians "Voller Entsetzen aber nicht verzweifelt. 1935-1944". Einführung: Thomas Ebermann.
Eine Kooperationsveranstaltung von Helle Panke und der Programmwirtschaft Bajszel.