Seniorenklub
Inge und Mitja Rapoport stehen für ein Jahrhundertleben. Beide geboren 1912, haben sie die NS-Zeit überlebt, sind 1950 aus der Emigration in den USA nach Europa zurückgekehrt und haben seit 1952 ihre Heimat in der DDR gefunden. Inge Rapoport begründete die Neugeborenenmedizin in der DDR. Mit 78 Jahren übernahm sie 1990 den Vorsitz des Vereins "Medizin und Gesellschaft". Ihre von den Nazis 1937 verhinderte Promotion holte sie im Alter von 102 Jahren in Hamburg nach, sie starb 2017.
Mitja Rapoport wuchs in Odessa, später Wien auf, erhielt 1937 ein Stipendium nach Cincinnati (USA). Für seinen Beitrag zur Verlängerung der Haltbarkeit von Blutkonserven wurde er von den USA ausgezeichnet. Er leitete von 1952 bis 1977 das Institut für Biochemie an der Humboldt-Universität und prägte dieses Fachgebiet.1982 Vorsitzender der DDR-Sektion der Internationalen Ärztebewegung gegen den Nuklearkrig (IPPNW), 1993 1. Präsident der "Leibniz-Sozietät der Wissenschaften". Er starb 2004.
Persönliche Erinnerungen aus der Zusammenarbeit mit den Rapoports ergänzen den Vortrag.
Referent: Dr. Heinrich Niemann (Vorsitzender der Rapoport-Gesellschaft e.V.)
Moderation: Marilies Müller