Seniorenklub
Frank-Rainer Schurich, Professor für Kriminalistik, stellt uns vier Kriminalfälle aus dem Buch „Doppelmorde in der DDR. Spezielle Motivlagen in der Kriminalpraxis[1]“ (Verlag Dr. Köster, 2024) vor. Gemeinsam mit Remo Kroll haben sie im Buch wieder mit versiertem Blick und kriminalistischer Expertise die dunkelsten Ecken unserer Gesellschaft ausgeleuchtet und dort alle Zutaten für einen bizarr abgründigen Filmplot gefunden.
Vier spektakuläre Kriminalfälle aus der DDR dokumentieren die komplizierte Wahrheitsfindung in einer unglaublichen Wirklichkeit. Im Kreis Bernau werden zwei gefesselte Leichen im Kanal eines Rieselfeldes versenkt. Der Rechtsmediziner Prof. Dr. Otto Prokop stellt fest: Der Fundort war nicht der Tatort. Eine intensive Motiv- und Tätersuche führt in ein Dickicht von Vermutungen.
Für den bestialischen Mord an drei Menschen in Magdeburg wird ein 20-Jähriger 1974 zunächst zum Tode verurteilt, später zu einer langjährigen Haftstrafe begnadigt und nach der Wende trotz kritischer Prognose auf freien Fuß gesetzt. 1995 ermordet er in Brandenburg ein 16-jähriges Mädchen.
Aus reiner Habgier ermorden zwei Männer in Sachsen-Anhalt ihr Opfer während einer Autofahrt. Einer der Täter flüchtet in die BRD, um einer Haftstrafe zu entgehen. Doch auch dort wird er zu lebenslanger Haft verurteilt und tötet 1994 in einem Akt entfesselter Gewalt einen Mithäftling.
Alkoholeinfluss und Machtwahn treiben einen Mann in der Berliner Pappelallee zu einem grausamen Doppelmord an seiner Lebensgefährtin und deren 16-jähriger Tochter.
Referent: Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich (lehrte als ordentlicher Professor für Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 1994 ist er freier Autor)
Moderation: Dr. Siegfried Wein