Lateinamerikareihe
Unter dem Druck der Konzerne und dem Sachzwang bestehender Strukturen können die linken Regierungen in Lateinamerika Veränderungen nur mit dem Rückhalt sozialer Bewegungen vorantreiben. Im Spannungsfeld zwischen Altem und Neuem geraten sie aber immer wieder in Konflikte mit den Bewegungen und auch mit ihren eigenen Parteien. Sei es, dass sie zur Finanzierung ihrer Sozialprogramme auf die Ausbeutung von Rohstoffen und damit auf Naturzerstörung setzen, dass die Umverteilung von Land am Widerstand der bisherigen Eigentümer scheitert, dass Steuern als zu hoch empfunden werden...
Und umgekehrt: Die sozialen Bewegungen leisten Basisarbeit, sie organisieren die Unzufriedenen, unterstützen linke Kandidaten und Kandidatinnen. Zugleich sind sie mit der Politik der Linksregierungen in vielen Punkten unzufrieden, weil sich ihre Vorstellungen von tiefgreifenden Veränderungen nicht schnell genug oder nur in Bruchstücken umsetzen lassen. Daraus resultiert Enttäuschung, aber in der Regel gibt es in der Parteienlandschaft keine Alternative.
Wie lässt sich mit diesen Widersprüchen produktiv umgehen? Wie können dabei solidarische Unterstützungen von außen aussehen? Was bedeutet dies auch für oppositionelle Politiken in Deutschland? – Über diese und weitere Fragen sprechen wir
mit Heike Haensel, MdB
Moderation: Kurt Neumann
Hinweis: Für diesen Abend hatten wir Ernesto Kroch aus Uruguay eingeladen, der leider erkrankt ist und nicht nach Europa reisen konnte. Wir freuen uns, dass Heike Haensel, Aktivistin der Solidaritäts-, Friedens- und Umweltbewegung sowie Mitglied des Deutschen Bundestages, als Diskussionspartnerin zugesagt hat.
Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin in Kooperation mit der Alexander-v.-Humboldt-Gesellschaft und dem Lateinamerika-Forum
Alexander-von Humboldt-Gesellschaft und Lateinamerika-Forum