Vielfalt sozialistischen Denkens
2017 ist das "Lutherjahr": Weit über Deutschland hinaus werden "500 Jahre Martin Luther" breit gefeiert. Auch wenn dabei pflichtbewusst kritische Töne zu Luther nicht fehlen sein Antisemitismus, seine Hetze gegen die aufständischen Bauern , werden andere religionskritisch-reformatorische und früh-demokratisch revolutionäre Kräfte nicht nur nicht gewürdigt, sie finden erst gar keine Erwähnung. Luther, so scheint es, war eine isolierte Ausnahmeerscheinung. Dabei war er nur Teil eines gesellschaftlichen Umbruchs in der Renaissance. Begleitet von wissenschaftlichen Entdeckungen geriet das alte Weltbild ins Wanken. Es gab verschiedene Bewegungen gegen die etablierte christliche Kirche, wie etwa die Täufer oder Thomas Müntzer, den radikalen Gegenspieler von Luther. Getragen wurden die neuen Gedanken von der feudalistisch unterdrückten Bevölkerung. Es kam zu Aufständen, die sich im großen deutschen Bauernkrieg 1523-25 zu einer allgemeinen Erhebung steigerten.
Neben der detaillieren Darstellung der damaligen Auseinandersetzungen wird der Gegensatz zwischen Luther und Müntzer thematisiert und Stellung zum Lutherjahr bezogen.
Referent: Bernd Langer
Moderation: Dr. Frank Engster