Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus

Hier in Europa und auf der ganzen Welt türmen sich die Probleme eines entfesselten Kapitalismus. Wie können wir sie lösen? Ein "Weiter-so" im grünen Mäntelchen, mit lediglich weniger Energieverbrauch und vollen Auftragsbüchern bei wachsendem Rohstoffverbrauch, kann jedenfalls nicht die Lösung sein. Das blinde Wirtschaftswachstum der Vergangenheit und ein gutes Leben für heute und morgen passen nicht mehr zusammen. Die grundlegenden Ursachen für die Probleme müssen endlich angepackt werden. Und wo sie ihren Ursprung haben, da müssen sie auch gelöst werden. Und zwar hier und ohne viel Zeit zu verlieren. Denn die Zeit drängt, gefährliche soziale Schieflagen, drohende Klimagefahren und Ressourcenraubbau sprechen für sich. Doch wie finden Arbeit, Umwelt und Soziales zusammen?
Natur und Gesellschaft sind unauflöslich durch die Art und Weise des Wirtschaftens miteinander verbunden und hängen voneinander ab. Weil das so ist, lassen sich die aufgestauten Probleme auch nur gemeinsam lösen. Zum einen ist deshalb der Verbrauch von Energie und Ressourcen radikal zu senken. Schlüsselbereiche für den notwendigen sozial-ökologischen Umbau bilden die Bereiche Energie, Verkehr, Bauen und Wohnen sowie Landwirtschaft. Hier liegen die höchsten Gefährdungen für Umwelt, Klima und Gesundheit sowie die größten Belastungen für Rohstoffverbrauch und Landnutzung. Zum anderen verlangt ein solcher Umbau, sich stärker auf die Entwicklung des eigenen Binnenmarkts und neue Arbeitsplätze, auf dauerhafte regionale und kommunale Wirtschaftskreisläufe zu konzentrieren, statt weiter auf den gefährlichen, von Krisen und Kriegen bedrohten Weg grenzenloser Expansion zu setzen.
Energieeffizienz, erneuerbare Energien und solarer Umbau sind die Antworten auf die Falle von Konkurrenz, Gewalt und Kriegen um die zur Neige gehenden Vorräte an Öl und Gas. Letztere liefern einen weiteren triftigen Grund endlich tatkräftig abzurüsten, denn Militär und Rüstung verschwenden enorme Mengen an kostbaren Rohstoffen.

Referent: Dr. Detlef Bimboes, Diplombiologe und Chemiker, nach dem Studium von 1979 bis 2008 beruflich tätig gewesen im Umweltschutz, zuerst im Umweltbundesamt und dann in der Hessischen Umweltverwaltung
Moderation: Elfriede Juch