Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Am 17. Dezember 2014 verkündeten Kuba und die USA, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessern sollen. Die USA gestanden ein, dass ihre über 50 Jahre andauernde konfrontative Politik gegenüber Kuba gescheitert ist.
Einiges ist seither passiert der damalige Präsident Obama hat kleinere Modifikationen der Blockadebestimmungen zugelassen, die USA haben Kuba von ihrer Liste der Terror unterstützenden Staaten gestrichen, und seit dem Sommer 2015 gibt es wieder Botschaften in beiden Hauptstädten. Dennoch bestehen grundlegende Hindernisse fort: Die US-Blockade ist nach wie vor in Kraft, das Territorium der US-Militärbasis in Guantánamo ist weiterhin besetzt, die millionenschweren Destabilisierungsprogramme der USA gegen Kuba laufen weiter und die USA haben Kuba bislang nicht für die Folgen der Blockade entschädigt.
Mit dem Wechsel an der Spitze der US-Regierung hat sich der Ton seitens der USA gegenüber Kuba wieder verschärft. Präsident Trump hat die Erlasse seines Amtsvorgängers bereits teilweise zurückgenommen und eine Verschärfung der Blockade angekündigt. Gleichzeitig wurden schwere Sanktionen über Kubas wichtigen Verbündeten Venezuela verhängt.
Um die Hintergründe dieser spannungsgeladenen Beziehung und den Hegemonieanspruch der USA in Lateinamerika und der Karibik zu verstehen, wollen wir einen Blick in die Geschichte werfen. Auch die aktuellen Entwicklungen in Kuba stehen im Fokus. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, miteinander über die Chancen und Risiken für Kuba in diesem gegenwärtigen Prozess ins Gespräch zu kommen.
Wird Kuba angesichts der ökonomischen Übermacht der USA seine Prinzipien beibehalten können? Wie wird sich die gegenwärtige Lage in Venezuela und Brasilien auf den Integrationsprozess in Lateinamerika und letztlich auch auf Kuba auswirken? Inwieweit können die Erfahrungen Kubas für uns in Europa nützlich sein?
Referent: Jörg Rückmann (Koordinator der AG Cuba Sí in der LINKEN)
Moderation: Christian Beyer