Philosophische Gespräche
Die im Vortrag vertretene These lautet: Adornos negative Moralphilosophie ist keine ethische Konzeption, sondern eine Kritik sowohl der Moralphilosophie als auch der Herrschaft und des Leidens, die, gerade weil sie auf die herrschende Unfreiheit reflektiert, zugleich auf die Realisierung von Freiheit insistiert, ohne diese aber positiv zu bestimmen. Insofern sie die Notwendigkeit einer Veränderung der Gesellschaft festhält, ist sie normativ, aber sie stellt keine neuen positiven Handlungsmaximen auf, sondern ist ideologiekritisch, indem sie sich der falschen Praxis verweigert und festhält, dass die herrschende Praxis selbst Ausdruck der herrschenden Unfreiheit ist.
Referent: Paul Mentz