Vielfalt sozialistischen Denkens
Mit den 1970er Jahren macht sich in Westeuropa ein breites Krisenempfinden breit, und tatsächlich sorgt die Durchsetzung neoliberaler Politiken ab den späten 70er Jahren für zunehmende Prekarisierung, für Arbeitslosigkeit vor allem unter Jugendlichen sowie allgemein für das „Ende der Zuversicht". Dies zeigt sich auch im Entstehen der Neuen Sozialen Bewegungen dieser Zeit, die sich allmählich von den großen Utopien abwenden und sich verstärkt einer Politik in der 1. Person zuwenden. Punk war hier als identitäre Subkultur und als soziale Praxis gleichzeitig Teil der Neuen Sozialen Bewegungen und gleichzeitig deren Antipode. Dieses schwierige Verhältnis zwischen Nihilismus und Selbstverwirklichung soll im Vortrag vor der Folie einer Veränderung der sozialen Bewegungen und einem als „Jugendprotest" wahrgenommenen Phänomen der frühen 80er Jahre beleuchtet werden.
Referat: Hanno Balz (Bremen), wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leuphana Universität Lüneburg
Moderation: Frank Engster