Dienstag, 20. November 2012, 19:00 bis 21:00, Jugend[widerstands]museum Galiläakirche, Rigaerstr. 9-10, 10247 Berlin

"Niemand ist Vergessen" 20 Jahre Gedenken an Silvio Meier

In welcher Form den Opfer rechter Gewalt gedenken?

Friedrichshainer Ladengespräche/Junge Panke

Jedes Jahr findet in Berlin-Friedrichshain die Silvio-Meier-Demonstration statt. Hier wird das Gedenken an den von Neonazis ermordeten Antifa-Aktivisten mit tagespolitischen Forderungen verbunden.
Silvio Meier ist aber nicht der einzige von Neonazis ermordete Mensch in der BRD seit 1990. Nach unterschiedlichen Zahlen sind bis zu 182 Menschen von Neonazis und Rassisten ermordet worden. Die meisten bekommen keine Gedenkdemo und schon gar keine so große.
Wie soll nun diesen im öffentlichen Gedächtnis oft unbekannten Menschen aber gedacht werden? Durch einen Gedenkstein, einen Straßennamen, wie es diesen bald in Friedrichshain für Silvio Meier gibt, oder durch öffentlichkeitswirksame Aktionen? Welchen Stellenwert hat überhaupt das Gedenken an Tote für antifaschistische Politik heute? Warum finden vor allem Gedenkaktionen für die Toten aus der linken Subkultur statt? Ist dieses eine Hierarchisierung der Opfer rechter Gewalt oder wird sich nur spiegelbildlich zur staatlichen Politik verhalten? Diese stilisiert gerade die Opfer aus der Antifabewegung zu Opfern zweiter Klasse, da sie selber „Extremisten“ seien oder gar von Auseinandersetzungen zwischen Jugendbanden zeugen.
Diesen Fragen sollen auf einer Podiumsdiskussion im Vorfeld der diesjährigen Silvio-Meier-Demo und der Umbenennung der Gabelsberger Straße in Silvio-Meier-Straße nachgegangen werden.
Auf dem Podium sitzen VertreterInnen verschiedener Initiativen und AkteurInnen, welche Erinnerungsarbeit für Opfer rechter Gewalt leisten bzw. heute aktiv sind gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus.

Mit: Dirk Stegemann (VVN-BdA Berlin), Ulla Jelpke, MdB (innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE),

Patrick Laumeyer (Antifaschistische Linke Berlin/Aktives Gedenken - für eine Silvio-Meier-Straße), Martin Peters (Initiative "Niemand ist vergessen!") und Leo Löhöffel (Günter-Schwannecke-Gedenkinitiative)

Moderation: Fabian Kunow

Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung mit
North East Antifa (NEA) und Antifaschistische Linke Berlin

Von Die Erinnerung an den vor 20 Jahren von Neofaschisten ermordeten Berliner Silvio Meier wird durch jährliche Demonstrationen wach gehalten, die von dem linksautonomen, antifaschistischen Spektrum der Hauptstadt organisiert werden. Wie soll der Todesopfer von Neonazis und Rassisten würdig gedacht werden, war die zentrale Frage einer Podiumsdiskussion, zu der die »Helle Panke – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin« und Antifagruppen am Dienstag abend ins Jugendwiderstandsmuseum in Berlin-Friedrichshain geladen hatten.

Im Vorfeld berichtete der Bewegungsmelder der TAZ

Christin Jänicke hat in der junge Welt einen Artikel über das jährliche Gedenken geschrieben (Freitag, 23. November 2012).

Der Journalist Peter Nowak hat sich im Der Freitag und in der Wochenzeitung Jungle World ebenfalls zur Veranstaltung und der Art des Gedenks geäußtert

Schwierige Erinnerung

Artikel aus "der Freitag" online anläßlich der Silivio-Meier-Demo 2012. Autor Peter Nowak nimmt auch auf die Veranstaltung der "Jungen Panke" zum Thema Bezug.

Schwierige Erinnerung (25.11.2012)
Demonstration Für das Neonazi-Opfer Silvio Meier sind am Samstag wieder Tausende auf die Straße gegangen. Doch nun wird über weitere Formen des Gedenkens diskutiert.

Der ganze Text ist hier zu lesen.

Ebenfalls von Peter Nowak ist ein Bericht in der Jungle World 49 (2012) zur selben Veranstaltung sowie zur Demonastration.

Erinnern mit links

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Die politische Erinnerungskultur hat sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. Darum ging es unter anderem auf einer Podiumsdiskussion zur linken Gedenkarbeit einige Tage vor der Demonstration in Berlin. In den Bereich der politischen Erinnerungsarbeit gehört die von der »Initiative für ein aktives Gedenken« vorgebrachte Forderung nach der Umbenennung der Gabelsberger Straße, in deren unmittelbarer Nähe sich der Mord ereignete, in der Silvio-Meier-Straße. In der Initiative arbeiten Bezirkspolitiker der Grünen und der Linkspartei mit Antifaschisten zusammen.

Der ganzer Text ist hier zu lesen

North East Antifa, Antifaschistische Linke Berlin

Kosten: 1,50 Euro

Wo?

Jugend[widerstands]museum Galiläakirche
Rigaerstr. 9-10
10247 Berlin