Kulturdebatte im Salon
Vor 100 Jahren führte man im deutschen Kaiserreich den Kampf gegen "Schmutz und Schund". Im Zentrum stand der Umgang Halbwüchsiger mit neuen Medien: Kino und Groschenheft. Die historische Untersuchung liefert einen hilfreichen Spiegel für die heutige Debatte um Jugend, Mediengewalt und "Verrohung" (schon damals eine zentrale Besorgnis): Welche Konstellationen ziehen sich durch das 20. Jahrhundert? Damals wie heute ein "Unterschicht"-Problem? Welches Verhältnis zu den Kindern der Massenkultur artikuliert sich hier? Ist Regulierung des Zugangs Heranwachsender zu Medien Zensur? Und wenn ja: Was folgt daraus?
Referent: Dr. Kaspar Maase, Professor am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg
Kulturinitiative '89