Forum Wirtschafts- und Sozialpolitik
Ein Resultat des Nachkriegskapitalismus war die widersprüchliche Herausbildung von pluralisierten Lebensstilen, Individualisierung und Subjektivierung der Arbeit, die der Neoliberalismus dann für sein Regime der Unsicherheit und Prekarisierung nutzte. Andererseits hat sich die Rückkehr der Klassenfrage in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und theoretischen Diskussionen intensiviert. Der Zusammenhang der verschiedenen gesellschaftsgeschichtlichen Konstellationen mit der Marxschen Klassentheorie soll näher beleuchtet und die Anforderungen an eine zeitgemäße Klassentheorie diskutiert werden: Gibt es noch die Arbeiterklasse? Wie lassen sich Spaltungs-, Schließungs-, Distinktions- und Individualisierungsprozesse sowie Genderprobleme in kapitalistischen Klassenverhältnissen auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie untersuchen und erklären?
Referent: Christoph Lieber, arbeitete seit den 1970er Jahren im "Projekt Klassenanalyse" (Westberlin) und in den "Sozialistischen Studiengruppen" mit und ist Redakteur der Zeitschrift "Sozialismus“
Moderation: Prof. Klaus Steinitz