Philosophische Gespräche
Friedrich Nietzsche (1844-1900) war neben Karl Marx der wirkmächtigste nach-idealistische Philosoph des 19. Jahrhunderts. Da sein perspektivenreiches und provokantes Werk viele Interpretationen zulässt, scheiden sich bis heute an ihm die Geister: Gilt Nietzsche den einen als reaktionärer Zerstörer der Vernunft, so wird er von anderen als Aufklärer und Überwinder alteuropäischer Tradionen verehrt. Philosophische Interpretationen stehen dabei vor dem Problem, dass Nietzsches Denken durch eine Erfahrung inspiriert ist, die sich an den Grenzen des begrifflich Artikulierbaren bewegt. Dies ist das Dionysische: Ausdruck einer ewig zerrissenen Welt des Rausches, der Lust und des Todes.
Der Vortrag will ausgehend von einem kurzen Überblick über Nietzsches Schaffen dessen dionyischer Grunderfahrung auf die Spur kommen, um zu verdeutlichen, was diesen (am Ende dem Wahnsinn verfallenen) Denker und Dichter im Innersten bewegte.
Referent: Hendrik Wallat