Geschichte
Die sogenannte Kaffeekrise von 1977 gilt für die "Aufarbeiter der DDR-Geschichte" als Nachweis für die Schwäche der gern als "Mangelwirtschaft" charakterisierten Planökonomie der DDR und als Musterbeispiel für die Ignoranz der SED-Führung gegenüber den Wünschen der Bevölkerung. Doch die Verknappung des Rohkaffees als Folge einer verheerenden Missernte in Lateinamerikas Hauptanbauländern ging auch an der Bundesrepublik nicht spurlos vorbei.
War die Tatsache, dass die Folgen der direkten bzw. indirekten Kaffeepreissteigerungen nur in der DDR zu Protesten führten vor allem auf deren Wirtschaftssystem zurückzuführen? Oder auf das Verhalten ihrer politischen Führung? Oder gar auf spezifische Charakterzüge und Befindlichkeiten des "Volks der DDR"?
Der Vortrag versucht Antworten zu geben. Erkennbar wird: die DDR-Geschichte ist vielschichtig. Ihre Aufarbeitung verträgt keine allzu einfachen Antworten.
Referent: Prof. Dr. Jörg Roesler (Wirtschaftshistoriker)
Moderation: Alexander Amberger