Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Mitte der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts begann eine in der Geschichte deutscher Literatur unbekannte Entwicklung. Sie sollte nur von kurzer Dauer sein, bewies jedoch eine Wirkungskraft, die nachhaltig war, dauerte: Eine Antikriegsliteratur bildete sich heraus. Eine große Zahl von Schriftstellern versuchte, ein Wirklichkeitsgeschehen literarisch zu gestalten, das allen Menschen bekannt war, alle zutiefst erschüttert hatte.
Die Texte fanden sofort ein Massenpublikum. Leser aus allen sozialen Schichten griffen danach. Auch solche, die noch nie die Schwelle zu einer Buchhandlung überschritten hatten. Die Presse diskutierte die Bücher, ein öffentliches Gespräch über ein Thema begann, das alle Menschen bewegte, viele noch nicht verstanden, verarbeitet hatten. Viele zu mißbrauchen suchten. Die Ursache: Der Erste Weltkrieg. Er veränderte das gesamte literarische Leben in Deutschland.
Die Referentin wird über Bücher sprechen, unbekannte und bekannte, auch Texte vorlesen von Remarque, Renn, Arnold Zweig. Auch von Ernst Jünger. Zu hören ist, wie unterschiedlich über ein und dasselbe gesprochen werden kann.
Referentin: Prof. Dr. Sigrid Bock
Moderation: Brigitte Semmelmann