Lateinamerika
Venezuela durchlebt seit mehr als 15 Jahren eine als "Bolivarischen Prozess" bekannte gesellschaftliche Umwandlung. Hierzulande wurden diese Veränderungen fälschlicherweise oft auf den charismatischen Präsidenten Hugo Chávez, der von 1999 bis zu seinem Tod 2013 regierte, reduziert und polemisch karikiert.
Gleichwohl hat sich nach Chávez' Tod die Lage in Venezuela politisch und ökonomisch enorm zugespitzt. Im Februar 2014 kam es zu gewalttätigen Protesten der rechten Opposition, die sich bislang weigert, einen Gewaltverzicht zu unterzeichnen und das Wahlergebnis der kommenden Wahlen friedlich anzuerkennen. Der Ölpreisverfall, die Inflation und anhaltende Knappheit von Waren des täglichen Bedarfs schüren Unmut auch an der chavistischen Basis. Wenn die Chavisten die Wahl gewinnen sollten und Gewaltszenarien ausbleiben, steht die Bolivarische Revolution vor der Aufgabe, angesichts der ökonomischen und politischen Probleme ihr Projekt weiter zu vertiefen.
Unser Referent Malte Daniljuk ist am 6. Dezember als internationaler Wahlbeobachter in Venezuela und kommt mit direkten Eindrücken aus Caracas zu uns, um über die aktuelle Lage Venezuelas während und nach den Wahlen zu referieren. Vorangestellt wird eine kurze Präsentation der Chronik des Prozesses und seiner aktuellen Herausforderungen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Interbrigadas e.V. und der Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft.