Geschichte
Im politisch aufregenden Jahr 1956 - XX. Parteitag der KPdSU mit der sogen. Geheimrede Chruschtschows, den Veränderungen in Polen, dem Volksaufstand in Ungarn - hat es auch in der DDR Diskussionen und Forderungen nach politischen und kulturellen Veränderungen gegeben (dazu G. Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58).
Die wohl am stärksten in der Erinnerung gebliebenen Ereignisse sind die Plattform für einen besonderen deutschen Weg zum Sozialismus von Wolfgang Harich und die anschließenden Prozesse.
Am 29. November 1956 ist Wolfgang Harich verhaftet worden, am 6. Dezember Walter Janka. Ihre unterschiedlichen Biographien, ihre politischen Vorstellungen und Ziele, ihr Zusammentreffen im Aufbau-Verlag, die angespannte politische Lage nach der Geheimrede Chruschtschows, nach den Veränderungen in Polen und nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes, die Pläne und Handlungen von Janka und Harich, ihre Festnahme usw., schließlich ihr Leben nach der Haftentlassung bis zu ihrem Tode - das alles wird neben den Fakten in einen konsistenten Zusammenhang gebracht.
Referent: Dr. Guntolf Herzberg (geb. 1940, Philosoph, zahlreiche Veröffentlichungen zu DDR-Philosophie)
Moderation: Dr. Alexander Amberger