Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Unter einem Seniorenklub stellt man sich landläufig einen Treff von Seniorinnen und Senioren bei gemütlichem Beisammensein, vielleicht auch mit kulturellem Programm bei Kaffee und Kuchen vor. Diese Vorstellung trifft das Anliegen des Seniorenklubs im Karl-Liebknecht-Haus in Berlin in keiner Weise.
Im Dezember 1991 spontan entstanden, ist er aus dem Leben vielseitig interessierter Seniorinnen und Senioren nicht mehr wegzudenken. Von Anbeginn an folgte er dem Gedanken, älteren Bürgerinnen und Bürgern, denen ihr Land, dass sie über Jahrzehnte mitgestaltet hatten, abhandengekommen war, zu helfen, sich in der neuen Gegenwart zurechtzufinden.
Fast 27 Jahre währt nunmehr die Erfolgsgeschichte des Klubs. Woche für Woche finden im Klub, immer dienstags 10.00 Uhr, interessante Vorträge und Diskussionen statt. Die Themen sind so vielseitig, wie das Leben der älteren Generation heutzutage ist. Sie reichen von aktueller nationaler und internationaler Politik, über Themen zur Geschichte, Philosophie, Ökonomie und Ökologie, Kriminalistik über Kunst, Kultur, Literatur, Religion bis hin zu Fragen der Gesundheit, der Rente und gesunder Lebensweise. Namhafte Wissenschaftler, darunter viele Professoren, die der Leibniz-Sozietät angehören, Politiker, gewählte Abgeordnete vom Berliner Senat über den Bundestag bis hin zum EU-Parlament, Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, Schauspieler. Sänger und Musiker zählen seit Jahren zum Kreis qualifizierter Referentinnen und Referenten. Entsprechend aktueller Entwicklungen, z. B. bei Industrie 4.0 kommen neue hinzu. Ein ehrenamtlicher Klubrat, bestehend aus 5 Seniorinnen und Senioren, plant und organisiert die Veranstaltung im halbjährlichen Rhythmus.
Das hohe Niveau der Veranstaltungen und die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken bzw. Fragen einzubringen, ist der Grund für den großen Zuspruch bei den Zuhörerinnen und Zuhörern. Waren es anfangs ca. 40 bis 50, so sind es gegenwärtig zwischen 60 und100 Wissbegierige aus Berlin, auch aus dem Umland und aus anderen Bundesländern, denen der Weg ins Karl-Liebknecht-Haus nicht zu weit ist. Willkommen ist ein jeder, der sich fortschrittlichem, linkem Gedankengut verpflichtet fühlt und den Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten sucht. Gern nutzen auch Studentinnen und Studenten das Angebot des Klubs, wenn es zu ihrer Studienrichtung passt.
Der Teilnehmerbeitrag von 2 im Allgemeinen und 1 Euro für Studenten und Hartz 4 -Empfänger ist sehr moderat und wird mit großer Selbstverständlichkeit entrichtet. Der Klub ist Bestandteil des Vereins Helle Panke e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, was seiner inhaltlichen Ausrichtung, Unterstützung mit Referenten und der Öffentlichkeitsarbeit sehr zugute kommt.
Seit seiner Gründung am 02. Dezember 1991 findet nunmehr am 6. November dieses Jahres die 1000. Veranstaltung des Klubs statt. Das Programm sieht folgendes vor: Heinrich-Heine in Liedern und Gedichten, gestaltet von Jens-Uwe Bogadtke, Schauspieler am Theater im Palais und am Theater am Rand in Zollbrücke.
Moderation: Christian Beyer
Die Veranstaltung findet im Rosa-Luxemburg-Saal statt.