Philosophische Gespräche
Die Praktiken der Wirtschafts- und Finanzpolitik haben trotz partieller Regulierungsversuche seit dem Krisenparcours 2008/2009 und der Folgejahre nicht von den Dogmen der 1990er Jahre Abschied genommen. Wie ist die Blindheit maßgeblicher Ökonomen gegenüber offenbaren Widersprüchen ihrer Theorien zu erklären? Und auch die Willfährigkeit breiter Massen, sich mit ihnen zu identifizieren? Weder die empirischen Befunde noch die logischen Argumente scheinen zu fruchten. Das legt den Gedanken nahe, ob man den Phänomenen des Neoliberalismus nicht auf eine andere Weise beikommen kann. Sobald Kriterien säkularer Religiosität angelegt werden, erweist es sich, dass die Grundaussagen der bürgerlichen Ökonomie religiös konnotiert sind.
Jens Grandt ist Wissenschaftsjournalist für überregionale Medien. 2006 erschien seine Streitschrift „Ludwig Feuerbach und die Welt des Glaubens“. 2018 wurden unter dem Titel „ Karl Marx Friedrich Engels – neu ediert und neu erschlossen“ Rezensionen und Reflexionen im Verlag Westfälisches Dampfboot veröffentlicht. Darüber hinaus schreibt Grandt naturwissenschaftliche Beiträge und Erzählungen.