Politik im Gespräch
Viele Facetten des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und der Besatzungsherrschaft sind der deutschen Öffentlichkeit bis heute kaum bekannt. Dazu zählen insbesondere die spezifischen Gewalthandlungen der späten Kriegsphase (1943/44), wozu das Abbrennen von Dörfern, der Terror gegen ihre EinwohnerInnen wie auch massive Verschleppungen zur Zwangsarbeit gehören. Diese Phänomene werden in der Veranstaltung erläutert sowie diskutiert, welche Relevanz diese heute im Angesicht des Totalangriffs der Russländischen Föderation auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 vor Ort wie auch in Deutschland besitzen. Dabei soll auch diskutiert werden, inwiefern der nach wie vor oft koloniale Blick Deutschlands auf die Ukraine durch historische Erfahrungen bedingt ist.
Es diskutieren: Hanna Lehun (Kulturwissenschaftlerin, sie arbeitet als Archivarin bei Arolsen Archives), Dr. Johannes Spohr (Historiker, Autor der Studie „Die Ukraine 1943/44. Loyalitäten und Gewalt im Kontext der Kriegswende") und Dr. Franziska Davies (Historikerin und Akademische Rätin auf Zeit, LMU München)
Moderation: Verena Meier (Kontakte – Kontakty e.V.)
Eine Veranstaltung von Helle Panke in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung.
Vor der Veranstaltung kann die Ausstellung "Rom*nija in der Ukraine 1941-1944. Ignorierter Völkermord" im Saal besichtigt werden.