Als die DDR der Bundesrepublik Deutschland beitrat, wurde sehr schnell sichtbar, dass sich das Leben der Frauen im ostdeutschen Staat innerhalb von vier Jahrzehnten radikal verändert hatte. Die eklatanten Unterschiede in der Emanzipation der Ost- und Westfrauen waren unübersehbar. Und recht bald wurde auch klar, dass sich die in der DDR sozialisierten Frauen ihre Rechte und Freiheiten, für sie Selbstverständlichkeiten, nicht mehr nehmen lassen wollten. Die Soziologin Ursula Schröter zieht 35 Jahre nach dem Mauerfall eine Bilanz und vergleicht Patriarchat im Kapitalismus und Sozialismus.
Nicht nur die sinnlosen Opfer und die Vernichtung der menschlichen Lebensgrundlagen der laufenden Kriege, sondern darüber hinaus deren zerstörerischen Auswirkungen auf das Zusammenleben, auf die menschliche Seele machen Waffenstillstand und Verhandlungsfrieden zur alternativlosen Forderung. Dafür Einsicht und wieder handlungsfähige Friedensbewegungen zu gewinnen, sind gleichermaßen nötig. Mit: Klaus Fuchs-Kittowski, Hartmut König, Christoph Krämer, Marianne Linke, Daniel Rapoport, Christoph Seidler und Heinrich Niemann
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat suchen und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
Die revolutionären Arbeiterschriftsteller der dreißiger Jahre sind meist aus der Arbeiterkorrespondentenbewegung hervorgegangen. Die günstige Buch-Reihe "Der rote 1 Mark Roman" sollte Arbeiterlesern Zugang zu deren Büchern verschaffen und der bürgerlichen Unterhaltungsliteratur entgegenwirken. Der Vortrag erörtert die zugrundeliegenden Publikationsstrategien des Verlags, geht der Thematik und Schreibweise der jungen Autoren nach und fragt, welche Probleme der Nachkriegskrise und der Klassenkämpfe in der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre behandelt wurden. Referent: Prof. Dieter Schiller
Am 9. November besichtigen wir in Leipzig die reichhaltige und diverse Sport- und Gesellschaftsgeschichte. Wir werden in Berlin morgens starten und sind abends wieder zurück. Wir besuchen mit Dr. Petra Tzschoppe (Uni Leipzig) die ehemalige Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK). Die frühere Leiterin des Leipziger Sportmuseums, Dr. Gerlinde Rohr, wird uns im Gedenken an den 9. November 1938 die jüdische Sportgeschichte in der Stadt näher bringen. Mit dem Historiker Friedemann Meißner erkunden wir den Arbeitersport in Leipzig-Leutzsch und besichtigen den Alfred-Kunze-Sportpark.
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Der Vortrag beleuchtet die Positionen verschiedener europäischer populistischer Parteien zu Frauenrechten und Gleichstellung: des RN (Frankreich), der FPÖ (Österreich), der Schwedendemokraten, der VOX (Spanien) und der AfD (Deutschland) sowie der drei rechtspopulistischen Fraktionen im Europäischen Parlament. Referentin: Brigitte Triems
Vor dreißig Jahren vollendet Eric Hobsbawm mit "Zeitalter der Extreme" ein weit ausstrahlendes Geschichtswerk, das seine vierbändige Synthese des langen 19. und des kurzen 20. Jahrhunderts abschließt. Dieses Panorama der Weltgeschichte wirkt nicht nur in der Fachwelt, sondern fruchtet auch in den Künsten, etwa beim Roman "Rotes Licht" des Malers und Schriftstellers Maxim Kantor, oder in der Massenkultur – so in einer Jahrhundertsaga von Ken Follett. Viele von Hobsbawms Prognosen erweisen sich als überraschend aktuell. Beide Referenten unseres Abends lernten Hobsbawm kennen und publizierten über ihn. Mit: Prof. Mario Keßler und Dr. Achim Engelberg
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Lutz van Dijk wächst am Stadtrand von Westberlin auf. Zu einer Zeit, als es das Wort "queer" noch nicht gibt und "schwul" ein Schimpfwort ist. Die Eltern streiten viel, traumatisiert vom Zweiten Weltkrieg, der noch nicht lange her ist: Sie waren erst fünf, als Hitler die Macht übernahm, und noch keine achtzehn, als alles endete. Der ältere Bruder ist ein Fremder, der nichts mit ihm zu tun haben möchte. Doch Lutz van Dijk sucht und findet Freundschaft – mit anderen Außenseiter*innen. Und irgendwann sogar Liebe und Sex – und die weite Welt. Er berichtet von seinem Aufwachsen und wie er mit achtzehn nach New York abhaut. Gespräch mit Lutz van Dijk
Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Wer nicht genau hinschaut, könnte glauben, dass hier niemand hungert. Doch im Jahr 2022 nutzten zwei Millionen Menschen das Angebot der Tafeln. Durch Klimawandel, Bodenerosion sowie den Verlust von Artenvielfalt wird sich das Problem der Ernährungsarmut in Zukunft weiter verschärfen. Ob Junge oder Alte: Genügend Nährstoffe müssen bezahlbar und zugänglich sein. Wir diskutieren über Ansätze, wie das Menschenrecht auf angemessene Ernährung wirklich zu sichern wäre – für eine Zukunft ohne Hungern. Referentin: Dr. Didem Aydurmus
Marx' Gedanken zur russischen Autokratie und zu einer Außenpolitik der Arbeiterklasse können als Antizipation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verstanden werden. Mit seiner "traditionellen auswärtigen Politik" des territorialen Expansionismus sah Marx den russischen Staat in einer Selbstbezüglichkeit und Maßlosigkeit verfahren, die der ökonomischen Bewegung des Kapitals ähnelt: Eine Eroberung ist nur der Ausgangspunkt für die nächste. Eine Seite von Marx, die trotz ihrer Aktualität vielen heutigen LeserInnen unbekannt ist.
Wir laden alle Mitglieder des Vereins Helle Panke e.V. herzlich zur jährlichen Versammlung ein.
Das Kolloquium 2024 der Hermann-Henselmann-Stiftung bildet den Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe unter dem Titel «URBANE TRANSFORMATIONEN». Wir haben namhafte Expert:innen eingeladen, um ihre Sicht auf gesellschaftliche und stadträumliche Veränderungen zu erfahren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen.
Seit über 50 Jahren wird darüber diskutiert, ob sich kapitalistisches Wirtschaften und die ökologischen 'Grenzen des Wachstums', so ein Buchtitel von 1972, ausschließen. In den1970er und 1980er Jahren formierte sich eine ökosozialistische Strömung, die auch feministische und staatskritische Positionen in die neue Partei der Grünen hineintrug. Woran ist dieser Ansatz gescheitert, der 1990 zum Austritt der Ökosozialist*innen führte? In den 1990ern und 2000ern verdrängte die Orientierung an sogenannter Nachhaltigkeit als Ziel ökologischer Reformpolitik die Kritiken und Utopien des früheren Ökosozialismus. Bietet die Klimagerechtigkeitsbewegung, die in den 2010er Jahren massiv auftrat, eine neue historische Gelegenheit, und was lässt sich aus der Geschichte des Ökosozialismus lernen?
Maximales Teilnehmeralter: 35 Jahre.
Wir laden Sie immer montags von 15-17 Uhr zum Stöbern in unserem Bücherkeller ein. Wer mag, kann vor dem Besuch online im Antiquariat stöbern und sich die gefundenen Titel zum Termin ansehen bzw. sie mitnehmen. Der Platz ist begrenzt, deshalb bitten wir um Anmeldung.
In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober jährt sich der „Rumble in the Jungle“ zum fünfzigsten Mal. Ein Ereignis, dass nicht nur Sportgeschichte geschrieben hat, sondern auch Afrika auf die Weltbühne brachte. Wir zeigen den Film "When We were Kings" und sprechen davor mit dem Sportjournalisten Martin Krauß und der britischen Journalistin Michaela Wrong.
Am Beispiel des Berliner Wohnungsmarktes zeigt sich, dass sich die gegensätzliche Interessenlage von Mieter*innen und Immobilienwirtschaft in einer Marktökonomie nicht harmonisch auflösen lässt. Im Vortrag werden verschiedene Instrumente der Wohnungspolitik vorgestellt und nach ihren grundsätzlichen Transformationspotentialen befragt. Referent: Dr. Andrej Holm
Anfang November wird in den USA zwischen zwei gesellschaftspolitischen „Visionen“ entschieden: Trump setzt auf der einen Seite mit seiner rechtspopulistischen Revolution weiter auf Abschottung und Zölle, seine Kontrahentin Harris propagiert auf der anderen Seite eine interventionistische Preis- und Investitionspolitik und den Erhalt einer liberalen Demokratie. In der Veranstaltung werden innenpolitsche, ökonomische und weltpolitische Konsequenzen aus dem Wahlergebnis diskutiert. Referent: Ingar Solty.
Agartz und Kofler waren Protagonisten einer neuen linken Oppositionsbewegung, die in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, als gleichsam erste Generation einer "Neuen Linken" in der BRD, agierte. Der Historiker und Publizist Christoph Jünke erinnert in seinem Vortrag an diese Revolte der "1956er" und verdeutlicht vor diesem Hintergrund, wofür Agartz und Kofler standen und warum es sich lohnt, sich auch heute noch mit ihrem Werk auseinanderzusetzen.
Ohne die Frau ist kein Leben denkbar. Ohne sie gäbe es keine Familie, keine Gesellschaft. Aber warum steht die Frau sinnbildlich auch für den Tod? Warum sind auf Friedhöfen so viele Frauenstatuen zu finden, aus Stein gehauen oder in Metall gegossen? Wie veränderte sich die Trauerarbeit von der Antike bis heute? Fragen, die sich vor allem im November, im Monat von Volkstrauertag und Totensonntag, aufdrängen. Die Künstlerin Gerta Stecher suchte und fand Antworten. Ihr literarisch-musikalischer Vortrag wird begleitet von Andreas Wolter am Piano.
Im Rahmen unserer aktuellen Ausstellung in der Galerie der Hellen Panke, die Bilder des Graphik-Kollegiums zeigt, werden wir mit Beteiligten über Engagement für wohnungslose Menschen sprechen und Möglichkeiten zur Unterstützung vorstellen. Im Anschluss an die Veranstaltung findet ab 18 Uhr eine Spendenaktion des Graphik-Kollegium Berlin statt.
Hans Heinz Holz (1927-2011) war einer der prägenden marxistischen Dialektiker. Er hat entschieden dafür gestritten, den Marxismus als eine Philosophie zu begreifen, gerade weil es darauf ankommt, die Welt nicht nur verschieden zu interpretieren. Die Veranstaltung will thematisieren, wogegen sich diese Position richtet, was sie genau besagt und welche politische Relevanz sie hat ...
War Heavy Metal in den 1980er Jahren eine Musikrichtung, die meist junge, rebellische Männer aus der Arbeiterklasse produziert und konsumiert haben, so ist er mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wohl mehr als 10 Millionen Deutsche hören (zumindest gelegentlich) Heavy Metal. Aber warum tun sie das? Was suchen und was finden sie in dieser Musik, die von Außenstehenden oft als purer Lärm empfunden wird? Worum geht es im Heavy Metal wirklich geht, darüber diskutieren am Freitag, dem 13. Dezember in der Friedrichshainer Heavy-Metal-Kneipe Brutz&Brakel Hartmut Rosa und Götz Kühnemund.
Hegels berühmte Herr-Knecht-Dialektik wurde in verschiedenen politischen und historischen Kontexten als philosophische Grundlegung von Befreiung herangezogen. Die in Herr und Knecht auseinandergelegt Dialektik wurde aber auch zur Geschichte der Emanzipation und Befreiung und zu eigenen Erfahrung in Beziehung gesetzt – oder zum Scheitern von Emanzipation und Befreiung ...
Wir wollen uns anschauen, wo die Novemberrevolution 1918/19 in Neukölln ihren Ausgang nahm, wo sich Rosa Luxemburg vor Verfolgung versteckte, wo sich Olga Benario mit ihrer kommunistischen Jugendgruppe in der Kneipe traf und Erich Mühsam mit seiner anarchistischen Gruppe einkehrte. Wir werden sehen, was eigentlich der Rixdorfer Wahlrechtsraub war und warum er die Gemüter erhitzte.